Die Stadt Leipzig geht neue Wege in der Verwaltung und setzt auf Künstliche Intelligenz, um die Prozesse im Wohngeldbereich zu optimieren. Mit dem Wohngeld-Bot „DigiWoh-Bot“ soll nicht nur die Effizienz gesteigert, sondern auch die Fehlerquote gesenkt werden. „Wir wollen monotone Tätigkeiten in den Ämtern reduzieren und unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit geben, sich auf komplexere Aufgaben zu konzentrieren“, erklärt Daniel Krüger, Projektmanager Digitalisierung in der Stadtverwaltung Leipzig.
Die Idee, Künstliche Intelligenz in der Verwaltung einzusetzen, entstand im März 2023, um die Arbeitseffizienz zu steigern,den Fachkräftemangel zu kompensieren und die neue Technologie auch für die Verwaltung nutzbar zu machen. Christoph Schubert, Projektleiter im Referat Digitale Stadt, sieht im Wohngeldprozess ein ideales Pilotprojekt, das später auch auf andere Bereiche übertragbar sein soll. Der „DigiWoh-Bot“ kann Dokumente klassifizieren und Daten extrahieren, die dann in die Fachsysteme der Stadt zur weiteren Bearbeitung übergeben werden.
Die größte Herausforderung bestand darin, den Beschäftigten und Führungskräften von den Vorteilen der KI-Technologie zu überzeugen. „Es gab viele Vorbehalte und Ängste vor Automatisierung“, sagt Schubert. Doch durch klare Kommunikation und praktische Demonstrationen mit Mockups und Prototypen, gelang es dem Team, die Skepsis innerhalb des Anwenderkreises zu überwinden. Heute zeigt sich ein positives Bild: Die Entwicklung des Bots schreitet zügig voran, und es gibt bereits Ideen, ihn in anderen Fachbereichen einzusetzen.
In den nächsten Wochen soll der Prototyp des „DigiWoh-Bot“ fertiggestellt werden. Anschließend wird mit einem hohen Fokus auf Benutzerfreundlichkeit getestet. „Wir wollen sicherstellen, dass die Technologie nicht nur effizient ist, sondern auch für die Mitarbeitenden gut nutzbar ist“, betont Krüger. Die Vision ist, den Bot schrittweise weiterzuentwickeln und ihn zu einem integralen Bestandteil der städtischen Prozesse zu machen.
Leipzigs Erfahrungen zeigen, dass eine erfolgreiche Pilotierung neuer Technologien eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen städtischen Einheiten erfordert. „Man muss alle mit ins Boot holen, besonders die Führungskräfte“, rät Krüger anderen Kommunen. Zudem sei es wichtig, bestehende Netzwerke und kommunale IT-Dienstleister zu nutzen, um auf bestehendes Know-how zurückzugreifen und von anderen zu lernen.
Mit dem Wohngeld-Bot „DigiWoh-Bot“ zeigt Leipzig, wie KI die öffentliche Verwaltung effizienter und moderner machen kann – ein weiteres Beispiel für die Innovationskraft der Stadt, das ihr die Finalisten-Nominierung beim DIGITAL-Award 2024 eingebracht hat.
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