Der Kreis Rendsburg-Eckernförde hat mit seinem Projekt „Fachverfahren Sozialstaffel PLUS“ die Antrags- und Bearbeitungsprozesse für Sozialermäßigungen im Bereich Kita und Tagespflege vollständig digitalisiert. „Wir wollen den Zugang zu Sozialermäßigungen für Familien vereinfachen und gleichzeitig die Effizienz in der Verwaltung steigern“, erklärt Gyde Kock, die das Projekt im Kreis Rendsburg-Eckernförde leitete. Mit der Einführung des neuen digitalen Verfahrens entfällt der bisherige, papierbasierte Prozess, der oft komplex und bürokratisch war.
Die Idee entstand vor etwa 1,5 Jahren, als die Herausforderungen des bisherigen Systems offensichtlich wurden. Zusammen mit dem GovTech-StartUp Verwaltungscloud.SH entwickelte der Kreis eine digitale Lösung, die es ermöglicht, Anträge online zu stellen und medienbruchfrei zu bearbeiten. „Die Zusammenarbeit mit Verwaltungscloud.SH war innovativ und agil – wir konnten flexibel auf die Bedürfnisse der Verwaltung und der Familien eingehen“, betont Kock.
Eine der größten Herausforderungen war es, alle relevanten Akteure – von der IT-Abteilung bis hin zum Jugendamt – an einen Tisch zu bringen und von der neuen digitalen Lösung zu überzeugen. „Es braucht Mut, neue Wege zu gehen und unterschiedliche Perspektiven zu integrieren“, erklärt Nils Weyrich, Geschäftsführer von Verwaltungscloud.SH. „Diejenigen, die sich auf das Projekt eingelassen haben, sind begeistert und sehen den klaren Mehrwert“, fügt Kock hinzu.
Besonders stolz ist das Team darauf, dass die Digitalisierung des Antragsprozesses einen großen Beitrag zur Chancengleichheit für Familien leistet. „Viele Familien haben Schwierigkeiten, sich durch den bürokratischen Prozess zu kämpfen – gerade, wenn Sprachbarrieren bestehen oder der Zugang zu Informationen fehlt“, sagt Kock. Mit der neuen digitalen Lösung können Familien ihre Anträge jetzt einfach von zu Hause aus mit dem Smartphone stellen, was die Nutzung der Leistungen erheblich vereinfacht.
Nach dem erfolgreichen Rollout im Sommer 2024 und der Einführung der Online-Beantragung ab Oktober 2024 plant der Kreis, das System weiter auszubauen. Zukünftige Entwicklungen könnten die Anbindung an die BundID und das Bundesverwaltungsportal umfassen. „Die Pilotphase wird evaluiert, um weitere Module und Verbesserungen zu identifizieren“, erklärt Kock.
Für andere Kommunen, die ähnliche Digitalisierungsprojekte anstreben, hat das Team klare Empfehlungen: „Es ist wichtig, alle relevanten Stellen von Anfang an einzubeziehen und eine offene Kultur zu fördern, in der auch Scheitern als Teil des Prozesses gesehen wird“, rät Kock.
Mit dem Projekt „Sozialstaffel PLUS“ hat der Kreis Rendsburg-Eckernförde gezeigt, wie Digitalisierung Familien unterstützen und gleichzeitig die Effizienz in der Verwaltung erhöhen kann – ein Engagement, das ihm die Nominierung als Finalist für den DIGITAL-Award 2024 eingebracht hat.
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