Die Stadt Krefeld hat ein ambitioniertes Ziel: Bis Ende 2025 soll die Stadtverwaltung vollständig digital arbeiten. Mit über 350 Einzelprojekten möchte die Stadt eine medienbruchfreie Verwaltung schaffen, die sowohl Bürger als auch Mitarbeitende entlastet. „Wir wollen den digitalen Wandel für alle spürbar machen“, erklärt Claudia Kück, Leiterin der Stabstelle Digitalisierung.
Seit 2021 arbeitet Krefeld an der Umsetzung einer umfassenden Digitalisierungsstrategie. Der Schwerpunkt liegt auf der vollständigen Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) und der Einführung von digitalen Prozessen. „Die Umsetzung des OZG war in Krefeld sehr erfolgreich. Wir haben mit eigenen Kräften erreicht, dass wir alle unsere OZG-Leistungen fristgerecht online anbieten können.“ sagt Beigeordnete Cigdem Bern als für die Digitalisierung zuständige Beigeordnete der Stadt Krefeld. „Digitale „Lotsen“ in den Fachbereichen sorgen dafür, dass die Projekte vorangetrieben werden. Die Einführung von eAkten, der Online-Bauantrag sowie die elektronische Rechnungsbearbeitung haben bereits die Effizienz gesteigert.“
Mit innovativen Lösungen wie dem „Bürgerkoffer“, der mobile Bürgerdienste in Seniorencafés und abgelegenen Stadtteilen ermöglicht, bringt die Stadt die Verwaltung direkt zu den Menschen. Ein zentrales Serviceportal sowie ein rund um die Uhr verfügbarer Chatbot sorgen zusätzlich für unkomplizierte Kommunikation. „Unser Ziel ist es, die Verwaltung für alle zugänglicher und effizienter zu machen“, sagt Bern.
Krefeld hat eine klare Vision für die Zukunft. Bis 2030 soll die Verwaltung noch stärker digitalisiert und antragsarm werden. „Wir wollen, dass unsere Bürger möglichst wenig Anträge stellen müssen – einmal gemachte Angaben sollen für verschiedene Verwaltungsprozesse genutzt werden können“, erklärt Bern. Auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz wird in einem stadteigenen Innovationslabor bereits getestet.
Die digitale Transformation der Stadt Krefeld ist auch ein Vorbild für andere Kommunen. „Struktur und Zielorientierung sind das A und O“, sagt Kück. „Es braucht eine klare Planung, regelmäßiges Controlling und vor allem die Einbindung der Mitarbeiter.“ Change Management spiele eine zentrale Rolle, um den Übergang in die digitale Verwaltung für alle Beteiligten attraktiv zu machen. „Es kostet zunächst Geld und Zeit, aber der langfristige Nutzen für die Verwaltung und die Bürger ist enorm“, ergänzt Bern.
Krefelds ambitioniertes Digitalisierungsprojekt hat bereits große Erfolge erzielt und zeigt, wie eine zukunftsorientierte Verwaltung funktionieren kann. Die Nominierung als Finalist für den DIGITAL-Award 2024 unterstreicht, dass die Stadt auf dem richtigen Weg ist.
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