Die Verwaltungsdigitalisierung ist seit Jahren ein Reizthema. Häufig wird der öffentlichen Verwaltung vorgeworfen, zu langsam in eine digitale Zukunft zu gehen und an den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger vorbeizuarbeiten. Doch gerade in den Kommunen und Landkreisen der Bundesrepublik passiert viel Gutes, um digitale Verwaltungslösungen für interne und externe Prozesse einzuführen. Dabei gehen Gemeinden, Städte und Landkreise teilweise vollkommen neue Wege und leisten exzellente Arbeit. Diese digitale Exzellenz in der Verwaltung zeichnet der neu geschaffene KommDIGITALE-Award aus.
Insgesamt 42 Kommunen, Landkreise, Ministerien und sonstige Behörden aus dem ganzen Bundesgebiet haben sich auf den KommDIGITALE-Award beworben, welcher in drei Kategorien vergeben wird. In einem mehrstufigen Jury-Prozess wurden in jeder Kategorie drei Finalisten bestimmt, wobei über die letztendliche Platzierung eine öffentliche Abstimmung entscheidet.
„Wir sind sehr stolz darauf zu den Finalisten in der Kategorie „Landkreise, Ministerien und sonstige Behörden“ zu zählen“, äußert sich der Dezernent für Personal und Digitalisierung Andreas Pachnicke. „Das ist eine großartige Anerkennung für den Landkreis Hameln-Pyrmont und insbesondere seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“
Beworben hat sich der Landkreis mit einer Vielzahl von Projekten aus seiner Digitalisierungs-Strategie. Bereits 2018 wurde, im Rahmen eines Kreistagsbeschlusses, eine Stabstelle Digitalisierung mit drei Stellen direkt bei der Dezernatsleitung angegliedert. Das Ziel der Stabstelle ist dabei klar definiert: Die Digitalisierung vorantreiben, dabei aber nicht nur die internen Prozesse im Fokus zu haben, sondern auch in den Landkreis zu blicken und sich zu fragen, wie digitale Methoden das Leben im Landkreis einfacher machen könnten.
„Wir haben hier die Initiative „einfach.digital.leben.“ auf den Weg gebracht.“, berichtet Olaf Seidensticker aus der Stabstelle Digitalisierung. „Ziel hiervon ist es, die Komplexität der Digitalisierung zu reduzieren, Sorgen und Ängste bei den Menschen im Landkreis offen und konstruktiv anzugehen und den Kulturwandel hin zu einem, durch die Digitalisierung unterstützten, einfacherem und lebenswerterem Leben zu ermöglichen.“ Dass die Landkreisverwaltung hier große Schritte machen möchte und dabei viel Potential in die Waagschale wirft, zeigt sich auch daran, dass der Landkreis vom Bundesministerium des Inneren als Smart City gefördert wird. Hier stehen zum Beispiel die Themen Demographischer Wandel im Fokus und was die Digitalisierung diesem entgegensetzen kann. „Wir glauben, dass die Digitalisierung gerade im ländlichen Raum große Potentiale freisetzen kann.“, erläutert Seidensticker weiter. „Und wir verfolgen eine Vielzahl von Ansätzen, diese auch zu heben.“
In diesem Prozess ist Dezernatsleiter Pachnicke natürlich auch um den Blick in die interne Verwaltung bemüht. „Um hier richtig Fahrt aufzunehmen ist es wichtig, zielgerichtet in den Austausch zwischen den einzelnen Fachexperten und Abteilungen in der Landkreisverwaltung zu kommen.“ Deshalb wurde von der Stabstelle Digitalisierung unter anderem auch der Agenda-Prozess Digitalisierung initialisiert. Insbesondere werden hier die teilweise knappen Ressourcen auf die priorisierten Projekte verteilt, um nicht in der Vielzahl an Maßnahmen unterzugehen. So sollen möglichst schnell auch sichtbare Ergebnisse erreicht werden, die sowohl intern, aber auch extern einen Mehrwert bringen und wahrgenommen werden. Für Andreas Pachnicke ist Digitalisierung in Teilen auch eine Einstellungssache, weshalb der Agenda-Prozess auch gerade darauf einen Fokus legt. Für Pachnicke ist dabei eines klar: „Digital wird normal!“
Die digital exzellenten Projekt werden Seidensticker und Pachnicke auch im November im Rahmen der Kongressmesse KommDIGITALE in Bielefeld präsentieren. Im Rahmen der Abendveranstaltungen „Dinner for Digitals“ werden dann auch die Preise für die letztendlichen Platzierungen in den drei Award-Kategorien vergeben. Andreas Pachnicke freut sich, seine Erfahrungen aus der Digitalisierungsstrategie des Landkreises Hameln-Pyrmont an andere Verwaltungen weitergeben zu können. „Wenn wir aber schon in Bielefeld sind, möchten wir natürlich auch gerne den ersten Platz mitnehmen.“