Die Städte Marburg, Fulda, Gießen, Limburg, Offenbach und Wetzlar haben sich unter dem Namen „Digitale Kommune@Hessen“ zusammengeschlossen, um gemeinsam die digitale Transformation ihrer Verwaltungen voranzutreiben. Im Zentrum dieses interkommunalen Projekts steht das eGovernment Service- und Analyse-Dashboard (eGovSAD), das eine kontinuierliche Qualitätskontrolle und Optimierung von Online-Services ermöglicht. „Unser Ziel ist es, nicht nur viele digitale Dienstleistungen anzubieten, sondern diese auch effizient und nutzerfreundlich zu gestalten“, erklärt Dr. Karen Verbist, Projektleiterin des eGovSAD.
Das eGovSAD bietet den beteiligten Kommunen umfassende Analysemöglichkeiten, um die Wirksamkeit ihrer online Dienstleistungen zu bewerten. Über eine herstellerneutrale Webserviceschnittstelle können Nutzungsdaten gesammelt und anonymisiert ausgewertet werden. „Wir möchten verstehen, wo es Hürden gibt und welche Dienstleistungen wirklich online genutzt werden“, so Verbist. Das Dashboard ermöglicht es, Daten zu Nutzungshäufigkeiten, Abbruchquoten und Nutzerfeedbacks zu analysieren und so gezielte Verbesserungen vorzunehmen.
Eine der größten Herausforderungen war es, eine Plattform zu entwickeln, die für alle beteiligten Städte nutzbar ist – unabhängig von den unterschiedlichen technischen Systemen in den Verwaltungen. „Die Vielfalt der eingesetzten Technologien war eine Hürde, aber unser Ansatz, auf eine standardisierte, herstellerneutrale Lösung zu setzen, hat sich bewährt“, berichtet Verbist. Mit mittlerweile neun Projektpartnern, die rund 25 % der hessischen Bevölkerung abdecken, hat eGovSAD eine statistisch signifikante Grundlage für die Optimierung von Online-Diensten geschaffen.
Sechs Monate nach Projektende ist eGovSAD in mehr als 40 Kommunen und Landkreisen im Einsatz und für die Zukunft ist eine weitere Verbreitung geplant. „Wir möchten nicht nur in Hessen bleiben, sondern unser System auch anderen Bundesländern zugänglich machen“, erklärt Verbist. Geplant sind zudem neue Funktionen, wie eine bidirektionale Schnittstelle, um Daten zwischen Kommunen und Bund besser austauschen zu können.
Das Projektteam von eGovSAD gibt gerne seine Erfahrungen weiter: „Es ist wichtig, eine serviceorientierte Haltung einzunehmen und die Bedürfnisse der Bürger und Bürgerinnen zu verstehen“, rät Verbist anderen Kommunen. Zudem sei es entscheidend, über gute Datenkompetenz zu verfügen, um den vollen Nutzen aus der Datenanalyse zu ziehen.
Mit eGovSAD haben die hessischen Städte gezeigt, dass Digitalisierung nicht nur eine technische Herausforderung, sondern auch eine Chance für besseren Bürgerservice darstellt – ein Engagement, das ihnen die Nominierung als Finalist für den DIGITAL-Award 2024 eingebracht hat.
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