Landratsamt Augsburg – Mit „JuKI“ zur effizienteren Jugendhilfe

Die wirtschaftliche Jugendhilfe ist ein Bereich, in dem Fachkräfte täglich hochkomplexe Entscheidungen treffen müssen – oft unter großem Zeitdruck und mit erheblichem Rechercheaufwand. Das Landratsamt Augsburg hat mit „JuKI“ (Jugendhilfe-KI) ein Projekt gestartet, das diese Arbeit spürbar erleichtert. Ziel ist es, die Bearbeitung von Fällen durch Künstliche Intelligenz zu beschleunigen, die Qualität von Bescheiden zu erhöhen und gleichzeitig Wissen langfristig zu sichern.

KI als Assistent, nicht als Ersatz

In Zusammenarbeit mit IBM entstand ein intelligenter Assistent, der auf modernen KI-Technologien wie watsonx.ai und OpenShift basiert. JuKI unterstützt Mitarbeitende, indem es Urteile, Protokolle und andere Dokumente analysiert, relevante Inhalte herausfiltert und Empfehlungen generiert. Die Entscheidungsgewalt bleibt aber klar beim Menschen: Die Technologie soll entlasten, nicht ersetzen.

Damit reagiert das Projekt auf gleich mehrere Herausforderungen. Zum einen reduziert es den hohen Zeitaufwand, der bisher bei der Durchsicht umfangreicher Unterlagen entstand. Zum anderen wird der Wissenstransfer erleichtert – ein wichtiger Punkt, da Personalwechsel oder Ruhestände oft wertvolles Fachwissen verschwinden lassen.

Spürbare Mehrwerte für Verwaltung und Bürger

Die Vorteile zeigen sich auf mehreren Ebenen. Mitarbeitende gewinnen Zeit, da die KI den aufwendigen Rechercheteil übernimmt. Fälle können schneller bearbeitet werden, was sowohl die Arbeitssituation der Sachbearbeitenden verbessert als auch die Bürgerinnen und Bürger entlastet, die auf Entscheidungen angewiesen sind. Darüber hinaus sorgt die strukturierte Dokumentenanalyse für mehr Transparenz und Rechtssicherheit bei Bescheiden.

Langfristig leistet das Projekt auch einen Beitrag gegen den Fachkräftemangel. Wenn Wissen nicht mehr ausschließlich an einzelne Personen gebunden ist, sondern durch digitale Systeme verfügbar bleibt, können neue Mitarbeitende schneller eingearbeitet werden. Gleichzeitig erhöht sich die Qualität der Arbeit, weil relevante Informationen systematisch aufbereitet und bereitgestellt werden.

Vom Pilot zur landesweiten Lösung

JuKI ist zunächst als Prototyp im Landkreis Augsburg entstanden, wird aber bereits weiterentwickelt. Gemeinsam mit dem Landratsamt München und IBM entsteht derzeit die Version 1.0, die in den kommenden Monaten produktiv eingesetzt werden soll. Perspektivisch könnte das System in weiteren Landkreisen Bayerns ausgerollt werden.

Damit zeigt Augsburg, dass Digitalisierung in der Verwaltung nicht nur theoretisch diskutiert, sondern praktisch umgesetzt werden kann. Mit JuKI entsteht ein Werkzeug, das den Arbeitsalltag spürbar verbessert, Ressourcen schont und Bürgerinnen und Bürgern einen schnelleren und verlässlicheren Service bietet – ein Beispiel, das über die Region hinaus Signalwirkung hat.

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