Im Jahr 2023 wurde erstmals der DIGITAL-Award im Rahmen der KOMMUNALE verliehen.
Die Fachjury des Awards wollte digitale Exzellenz und ihre Protagonisten dort hinbringen, wo sie hingehören – ins Scheinwerferlicht.
Unter zahlreichen Einreichungen hat die Jury in drei Award-Kategorien die Finalisten ausgewählt. Über die Platzierung der Finalisten entschied ein öffentliches Online-Voting. Das Ergebnis des Votings wurde auf der Preisverleihung des DIGITAL-Award 2023 im Rahmen der KOMMUNALE am 18. Oktober 2023 bekannt gegeben.
Beworben hat sich Spiegelau mit dem Projekt Digitales Dorf. Jahrhundertelang war die kleine Gemeinde geprägt von Glas- und Holzindustrie, heute schaut sie in eine digitale und vernetzte Zukunft. Von telemedizinischen Tests auf der Berghütte über die komplett papierlose Kommune bis hin zum autonomen Fahren. Keine noch so kühne Idee bleibt in Spiegelau unversucht.
Beworben hat sich Münchberg mit dem neu etablierten Projekt Digitaler Zwilling. „Viele, gerade kleinere Kommunen haben die Herausforderung, dass in den Innenstädten vermehrt Leerstand herrscht. Immer mehr Geschäftsaufgaben, unter anderem durch den Strukturwandel von Offline- und Onlinehandel, machen da zu schaffen“, berichtet Zuber. Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, hat sich Münchberg für einen innovativen Weg entschieden, der allen Beteiligten eine neue Perspektive geben soll. Mit dem digitalen Zwilling wurde ein detailgenaues 3D-Abbild der Stadt geschaffen, das neue Visionen für die Stadtentwicklung ermöglicht.
Beworben hat sich die Smart Region AUF mit dem Projekt Smart City, für das sich die drei Gemeinden Apfeldorf, Unterdießen und Fuchstal auf interkommunaler Ebene zusammengetan haben. „Kern unseres Angebotes ist die Schaffung einer Smart-City-Plattform zur Bürgerkommunikation. Die Plattform ermöglicht den Bewohnern, direkt mit der Verwaltung zu interagieren, ihre Anliegen und Vorschläge einzubringen sowie Informationen zu erhalten“, berichtet Schmid. Mit einem digitalen Zwilling wird die Planung und Visualisierung von Veränderungen unterstützt. Wichtige Daten gibt es dort auf einen Blick.
Beworben hat sich Nürnberg mit dem Projekt Wohngeldroboter. Schon seit Jahren hat sich Nürnberg im Zuge einer Digitalisierungsstrategie die Prozessoptimierung auf die Fahnen geschrieben. Ausgezahlt hat sich das unter anderem im Zuge der Wohngeldreform und der damit einhergehenden Einführung des Wohngeld-Plus. Für Stadt Nürnberg bedeuteten die neuen Vorgaben, dass mit einer Verdreifachung der Antragsberechtigten gerechnet werden musste – und in der Folge mit Kapazitätsmangel, Überstunden und immer länger werdenden Bearbeitungszeiten.
Beworben hat sich Crailsheim mit dem Projekt zur digitalisierten Verwaltung von Ferienprogrammen, das schon seit vielen Jahren erfolgreich läuft. „Früher standen Eltern vor unserem Büro in der Schlange, wenn es wieder so weit war für die Anmeldung zu Ferienprogrammen“, so Kalteiß. „Diese Zeiten sind zum Glück vorbei.“ Sowohl für die Verwaltung als auch für Eltern stellte die Ferienprogrammanmeldung immer eine große Anstrengung dar, weswegen vor einigen Jahren eine digitale Alternative gesucht wurde. Mit dem Programm Feripro fand das Jugendbüro Crailsheim eine passende Lösung.
Beworben hat sich Königsbrunn mit dem Projekt zur interkommunalen Zusammenarbeit in der Digitalisierung, das mehr als nur die eigene Stadt in den Blick nimmt. „Die Zukunft kann nur durch interkommunale Zusammenarbeit gelingen“, stellt Birling fest. „Gerade für die kleinen Gemeinden ist das wichtig. Sie können Kosten sparen und gleichzeitig eine professionellere Leistung erhalten.“ Egal ob in Schulen, Rathaus oder Außenstellen, Königsbrunn sieht sich schon lange als Innovator mit hohem Grad an Digitalisierung. Über die Jahre wurde klar, dass von den Erfahrungen auch die Nachbarkommunen profitieren sollen.
Beworben hat sich die AOVE mit dem Digitalen Entwicklungsmanagement. „Im Jahr 2019 haben wir mit unseren neun beteiligten Kommunen einen Vitalitätscheck gemacht. Und da hat sich gezeigt: Gerade bei uns im ländlichen Raum hinterlässt der Strukturwandel Spuren“, berichtet Stephan Gruber, der zuständige Innenentwicklungsmanager bei der AOVE. Aus diesen Erkenntnissen entstand die Idee, die Herausforderung mit einer neuen digitalen Plattform anzugehen. Immer mit dem Ziel vor Augen, die Ortskerne als attraktive Lebensräume zu erhalten und Bürger:innen und potentiellen Immobilienkäufer:innen gute Informationen über Leerstände an die Hand zu geben.
Beworben hat sich das Landratsamt Regensburg mit dem Chatbot ReLaX, der Bürger:innen eine ganz neue Form der Kommunikation und Information ermöglicht. „Corona war definitiv ein Katalysator. Unsere Telefonanlage ist in der Zeit zusammengebrochen und tausende Anrufe von Bürger:innen kamen nicht mehr durch“, berichtet Hillebrand. „Dann haben wir uns mit dem Thema Chatbot befasst und zur Firma viind Kontakt aufgenommen. Dann ging es schnell: Am Freitag die Kontaktaufnahme, am Montag war das System online.“ Was aus der Not entstand, stellte sich schnell als sehr gute Lösung heraus, inklusive sehr gutem Feedback aus der Bevölkerung.
Beworben hat sich der Werra-Meißner-Kreis mit einem Projekt zum Aufbau eines digitalen Verwaltungszentrums. „Für uns hat das Projekt sowohl eine interne als auch externe Ausrichtung“, erzählt Rathgeber. „Wir wollen zum Einen unsere Mitarbeiter:innen besser vernetzen, egal ob in Home Office, Co-Working oder bei uns vor Ort. Zudem sollen auch die Bürger:innen im Kreis einen niedrigschwelligen Zugang zur öffentlichen Verwaltung erhalten.“ Erste Ideen kamen Anfang 2023 und mit einer Software des Entwicklungspartners ivicosri wurde schnell eine passende Lösung gefunden.